Sukayu Onsen

Herr Ishiba brachte uns am Morgen zum Bahnhof Hirosaki, wo wir den Zug nach Shin-Aomori nahmen. Leider erst dort bemerkte Beat, dass er noch den Zimmerschlüssel im Hosensack hatte, worauf kurz Hektik ausbrach, weil Zurückfahren keine Option war. Aki rettete die Situation, indem sie zu Fuss und per Taxi zur nächsten Post eilte und den Schlüssel zurückschickte. Es reichte gerade, sodass wir den vorgesehenen JR Bus nach Sukayu Onsen besteigen konnten. Unterwegs gab es einen Stop in Kayano Chaya, wo man gratis einen Tee trinken konnte, der pro Tasse die Lebenszeit um ein Jahr verlängern soll.

Natürlich kamen wir auch in Sukayu Onsen zu früh an für ein reguläres Check-in, deshalb machten wir eine kleine Wanderung zuerst zum Jogakura Onsen. Von dort marschierten wir weiter zur Jogakura Ohashi, der längsten Bogenbrücke Japans mit einer Spannweite von 255 und einer Höhe von 122 Metern. Es war ganz schön windig auf der Brücke, was wir uns wohl hätten merken sollen — siehe nächster Tag. Nachdem wir zurück zum Jogakura Onsen gelangt waren, brachte uns der nächste Bus wieder nach Sukayu Onsen, wo wir einchecken und zum ersten Mal das berühmte Bad ausprobieren konnten.
Zwei Dinge sind daran speziell: Erstens mal ist das Badewasser stark schwefelhaltig — entsprechend stinkt es auch, soll aber sehr gesund sein. Zweitens ist die grosse Badehalle gemischtgeschlechtlich. Da man sich in Onsen nackt aufhält, sind die Bereiche für Frauen und Männer normalerweise komplett getrennt. Hier theoretisch nicht, aber trotzdem hat es eine virtuelle Trennlinie in den Becken gehabt, die man nicht überschreiten durfte. Auf der Frauenseite gab es einen Bereich mit Sichtschutz und "scheue" Damen konnten zudem einen Pseudo-Badeanzug tragen. In der Praxis war es für die Männer normales Baden und die Frauen kamen entweder gar nicht in den offenen Bereich oder waren scheu. Wie auch immer…
Nach dem ersten Bad war Zeit für's Abendessen; wir hatten Halbpension gebucht und bekamen ein weiteres Mal einen grandiosen japanischen Vielgänger vorgesetzt. Nach einem weiteren Bad schliefen wir leicht nach Schwefel riechend, aber wohlig aufgewärmt auf unseren Futons ein.

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