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Geibi-kei

Bevor wir die Rückreise nach Tokyo antraten, unternahmen wir am Morgen einen letzten Ausflug in die Natur. Eine Zwei-Wagon-Regionalbahn brachte uns kurz nach neun Uhr in einer halben Stunde zur Geibikei Station. Die Schlucht (kei) des Satetsu Flusses war unser Ziel. Der Fluss ist an den meisten Stellen nur wenige Zentimeter tief, aber links und rechts von hohen Felsen eingeschlossen. Die Schlucht kann man deshalb nur auf dem Wasser erkunden, was man in breiten Booten tut, auf denen etwa 30 Passagiere Platz haben und die von einem "Gondoliere" à la Venedig den Fluss hinauf bewegt werden.

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Hiraizumi

Wie oft während dieser Reise wachten wir um 6 Uhr auf und konnten deshalb früh losziehen. Der Lokalzug brachte uns um halb acht in wenigen Minuten nach Hiraizumi. Die Sehenswürdigkeiten dort liegen nicht ganz in der Nähe des Bahnhofs — als gestresster Tourist würde man wohl mit dem Bus hin fahren. Da wir aber glücklicherweise nicht gestresst waren und die Tempel erst zwischen 8 und 9 Uhr öffneten, wanderten wir zuerst Richtung Chūson-ji, der riesigen, über 900 Jahre alten Tempelanlage. Unterwegs erklommen wir den 100 Meter hohen Kinkei-san. Der Hügel ist irgendwie heilig, aber sonst keine Sehenswürdigkeit.

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Reise nach Ichinoseki

In der Nacht auf den 7. Oktober erreichten die Überreste des Taifuns 25 (Kong-rey) Hokkaido. Da er sich in der Zwischenzeit zu einem "normalen" Tiefdruckgebiet abgeschwächt hatte, war es nicht mehr stürmisch, aber es regnete doch noch intensiv. Das wäre im Normalfall wohl kein grösseres Problem gewesen, aber es hatte ja einen Monat zuvor das grosse Erdbeben und seither auch fast täglich grössere Nachbeben gegeben, wodurch die Erde aufgelockert worden war. Viel Regen auf lockere Erde bedeutet erhöhtes Risiko für Erdrutsche und instabile Bahngeleise.

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Tōyako Onsen – Tag 1

Wir fuhren mit dem 8:39 Super-Hokuto Zug von Sapporo nach Tōya, da es gemäss Wetterprognose der perfekte Tag für den Besuch des Usu-san war. Zwei Dinge waren bemerkenswert: Erstens fuhr der Zug in der Gegend von Uenae immer noch sehr langsam – die Auswirkungen des Erdbebens waren also noch einen Monat später zu spüren. Zweitens wurden wir plötzlich durch eine deutsche Ansage überrascht. Es stellte sich heraus, dass wir mit einer deutschen Eisenbahn-Liebhaber-Gruppe im selben Zug sassen. Der Gruppenleiter durfte ans Mikrofon und erzählte eine ganze Menge technischer Details zu der Bahnlinie.

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Olympia-Schanze

Von Otaru nahmen wir den Express-Bus zurück Richtung Sapporo. Dieser brachte uns zum Maruyama-kōen, von wo aus ein weiterer Bus Richtung Ōkura-yama Skisprung-Stadion fuhr. Die letzten 700 Meter zur grossen Olympia-Schanze von 1972 und dem Olympia-/Wintersport-Museum legten wir zu Fuss zurück. Da es schon späterer Nachmittag war, bestiegen wir als erstes gleich die Sesselbahn, die uns entlang der Schanze zum Startturm hoch führte. Dabei staunten wir über die Arbeiter, die gerade dabei waren, die Aufsprungbahn und den Auslauf mit Matten auszulegen — eine Herkulesaufgabe!

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Otaru

Otaru war vor rund 100 Jahren neben Hakodate der wichtigste Hafen für den Handel mit China und Russland. Zudem war es Hokkaidō's Finanzzentrum, insgesamt also eine Stadt mit vielen reichen Firmen und Personen, die ihr Geld in den Bau von Häusern im westlichen Stil investierten. Heutzutage gibt es kaum mehr Handel oder Finanzgeschäfte, aber die Gebäude stehen noch, weshalb sich Otaru zu einem Touristenort gewandelt hat. Grund genug für uns, am Morgen mit dem Zug dort hin zu fahren.

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Sapporo – Tag 2

Unseren zweiten Sightseeing-Tag in Sapporo begannen wir mit einem Spaziergang zum 147 Meter hohen Sapporo TV Tower, der 1956 erbaut worden war. Heute dient er als Kulturdenkmal mit einem eher engen Aussichtsdeck auf 90 Metern Höhe. Natürlich mussten wir da hoch und beschlossen, die Treppe zu nehmen. Dadurch kamen wir in den Genuss von Hintergrundinformationen, die im Treppenhaus aufgehängt waren. Wie nicht anders zu erwarten, war die Aussicht auf den Ōdōri-kōen und Sapporo insgesamt prächtig. Wir staunten, wie die Japaner es schaffen, Touristenattraktionen wie diesen Turm zu vermarkten — vom obligaten Besucherfoto über Kekse bis zur Turm-Plüschfigur.

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Sapporo – Tag 1

Der 10:50-Zug brachte uns nach Sapporo; am Mittag kamen wir an. Als erstes organisierten wir uns in einem Ticket-Shop im Bahnhof-Einkaufszentrum Billetts für ein Spiel der Hokkaidō Nippon-Ham Fighters, einem Team der Nippon Professional Baseball Liga. Eine U-Bahn brachte uns danach in die Nähe unserer Unterkunft, dem "the b Hotel". Zu unserer völligen Überraschung konnten wir das Zimmer schon vor der offiziellen Check-in-Zeit beziehen, da es bereits bereit war.

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Biei

Wir fuhren am Morgen mit einem der ersten Ein-Wagen-Züge nach Biei. Biei ist in den Sommermonaten ein sehr touristischer Ort mit farbigen Blumenfeldern; Ende September ist es ruhiger. Wir hatten die Auswahl zwischen einer geführten Bustour oder mit dem Mietvelo selber die Gegend zu erkunden. Wir entschieden uns für letzteres, denn wir wollten uns den "Blue Pond" anschauen.

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Asahi-dake

Als wir am Morgen früh aus dem Fenster schauten, sahen wir… Praktisch nichts, denn draussen herrschte dichter Nebel. Da die Wetterprognose aber eigentlich gut war, hofften wir darauf, dass wir aus dem Nebel kommen würden, wenn wir nur hoch genug wären. Deshalb setzten wir uns um 7:40 in den ersten Bus, der ab Bahnhof Asahikawa Richtung Asahi-dake Onsen losfuhr. 1½ Stunden später kamen wir bei strahlendem Wetter mit wolkenlosem blauem Himmel bei der Talstation der Asahi-dake Luftseilbahn an. Diese brachte uns in wenigen Minuten zur Sugatami Bergstation am Fuss des Asahi-dake.

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Asahikawa

Noch einmal genossen wir das Frühstücks-Buffet im Dai-ich Takimotokan, dann hiess es von Noboribetsu Onsen Abschied nehmen. Der Bus brachte uns runter zum Bahnhof und von dort ein weiterer Super Hokuto Zug nach Sapporo. In der Gegend von Tomakomai fuhr der Zug einige Kilometer sehr langsam, da dort in der Nähe das Epizentrum des Erdbebens gewesen war; 20 Minuten Verspätung in Sapporo waren die Folge.

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Noboribetsu Onsen – Tag 2

Der zweite Tag in Noboribetsu Onsen begann mit einem ebenso umfangreichen Frühstücks-Buffet wie dasjenige am Abend zuvor. Den Tag verbrachten wir mit Baden, Spielen (unsere jahrelangen Kartenspiel-Favoriten "Hanabi" und "The Game"), sowie Fotos auswählen, beschriften und auf der Website veröffentlichen.

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Noboribetsu Onsen – Tag 1

Wir mussten am Morgen zuerst unseren "JR East-South Hokkaido Rail Pass"-Gutschein eintauschen. Da das Umtauschbüro erst um 10 Uhr öffnete, konnten wir erst gegen 11 Uhr mit dem "Limited Express Super Hokuto" Zug in gut 2½ Stunden nach Noboribetsu fahren. Von Noboribetsu, das unten an der Küste liegt, brachte uns ein Bus nach Noboribetsu Onsen. Wir hatten im Dai-ich Takimotokan Hotel gebucht, einem der bekanntesten und ältesten Onsen-Hotels in Japan.

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Hakodate Sightseeing

Nach dem Frühstück kauften wir uns eine Streetcar-Tageskarte; die alten Trams sind ebenfalls eine Touristenattraktion; sie fahren zudem in die Nähe der Sehenswürdigkeiten. Unser erstes Ziel, das wir mit dem Tram ansteuerten, war der Goryō-kaku-Park im nördlichen Teil der Stadt. Goryō-kaku ist eine sternförmige Befestigungsanlage nach europäischem Vorbild, in deren Mitte die Verwaltungsgebäude Hokkaidos standen. Die meisten Gebäude sind schon lange verschwunden; vor ein paar Jahren ist das Hauptgebäude teilweise wieder aufgebaut worden. Erhalten geblieben sind vor allem der Wassergraben und die Befestigungswälle.

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Hakodate Morgenmarkt

Jeden Morgen von 5 bis 12 Uhr gibt es in Hakodate den Fischmarkt in der Nähe des Bahnhofs, der als Touristenattraktion aufgezogen ist (der „richtige“ Fischmarkt ist an einen anderen Ort verlegt worden). Wir zogen noch vor dem Frühstück los und schauten uns an, was die Fischer präsentierten. Mehrheitlich waren es Krustentiere und Tintenfische, teils tot, viele aber auch lebendig in mit Wasser gefüllten Behältern.

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Reise nach Hakodate

Es gibt verschiedene Fähren, die von Honshu nach Hokkaido fahren. Wir entschieden uns für diejenige von Ōma an der Nordspitze von Shimokita nach Hakodate. Nach Ōma fuhr am Morgen ein Bus, leider war es aber ein älteres, klappriges Modell, was in Kombination mit den holprigen Strassen für eine eher laute Fahrt sorgte. Die Fahrt führte wie am Vortag der Ostküste entlang bis zum nördlichsten Punkt Honshu‘s und dann wieder ein paar Kilometer südlich bis zum Fährterminal.

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Shimokita-Halbinsel

Shimokita ist die nördlichste Halbinsel der japanischen Hauptinsel Honshu. Die beiden grössten Sehenswürdigkeiten, die Küste Hotokegaura und die Osore-zan Tempelanlage, sind mit dem ÖV nur schlecht erreichbar, deshalb mieteten wir für einen Tag ein Auto. Wir wurden bei TOYOTA Rent a Car fündig und konnten mit einem Aqua Hybrid die Gegend erkunden. Am Ende des Tages waren wir 175 sehr kurvige, auf engen Strassen zurückgelegte Kilometer gefahren und mussten 9 Liter Benzin nachtanken. Links fahren war kein grosses Problem — allerdings schalteten wir einige Male zuerst den Scheibenwischer anstatt den Blinker ein…

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Fahrt nach Mutsu

Als wir am Morgen aufwachten, regnete es in Strömen — erst zum zweiten Mal in diesen Ferien nach dem Fuji-san Ausflug. Glücklicherweise hatten wir einen Reisetag vorgesehen; nicht ganz zufällig, denn wir schauten schon auch immer wieder auf die WeatherPro App und planten entsprechend. Auf alle Fälle mussten wir unseren Regenschutz nur für die paar hundert Meter zum Busbahnhof überwerfen, danach waren wir bis Mutsu im Trockenen.

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Oirase Keiryu

Die Oirase Schlucht ist vom Ausfluss des Towada-ko bis zum Ende in Yakeyama 14 km lang; zwischen Fluss und Strasse führt ein Wanderweg. Als wir am Tag zuvor die Schlucht mit dem Bus durchquerten, stellten wir fest, dass die untersten 5 km nicht so spektakulär sind. Wir entschlossen uns deshalb, mit dem Bus nur bis Ishigedo zu fahren und die oberen 9 km bis Nenokuchi zu wandern. Auf diesem Abschnitt kamen wir an dreizehn Wasserfällen, sieben Stromschnellen und mindestens zwei speziellen Felsen vorbei, wovon wir die meisten auch bewundern und ausgiebig fotografieren konnten. Nebenbei haben wir unser japanisches Vokabular um ein Wort erweitert: 滝 = Taki = Wasserfall.

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Towada-ko

Ein JR Bus brachte uns am Morgen nach Yasumiya am Towada-ko. Der Towada-ko ist ein Caldera-See; nach einem gigantischen Vulkanausbruch stürzten oberflächennahe, entleerte Magmakammern ein und bildeten einen Kessel, der sich über die Jahrtausende mit Wasser füllte. Der See hier hat 46 km Umfang und ist praktisch komplett mit bis zu 600 Meter hohen Bergen umgeben. Es gibt genau einen Abfluss aus dem See, den Fluss Oirase, der im obersten Teil durch eine spektakuläre Schlucht führt, durch die der Bus zum See hochfuhr.

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