Hakkoda Wanderung

Der Hotelbus, der die meisten Gäste nach Aomori brachte, setzte uns am Morgen bei der Talstation der Hakkoda Ropeway ab; gerade rechtzeitig, sodass wir mit der ersten Gondel hochfahren konnten. Unser Ziel war die Drei-Vulkane-Wanderung zurück nach Sukayu Onsen, aber zuerst genossen wir die prächtige Aussicht zum Iwaki-san auf der einen und bis nach Aomori auf der anderen Seite. Was sofort auffiel: Der starke, kühle Wind.

Da wir kleidertechnisch gut ausgerüstet waren (im Gegensatz zu anderen, die mit Shorts und Turnschuhen loszogen), begannen wir mit dem Aufstieg zum ersten Vulkan, dem Akakuradake (1548 m). Im unteren Bereich führte der Weg durch kopfhohes, dichtes Gehölz, das den Wind komplett aufhielt. Sobald wir aber ausserhalb der Baumgrenze waren, waren wir komplett exponiert. Da der Weg zum Teil direkt am Kraterrand entlang führte, mussten wir aufpassen, dass wir nicht vom Winde verweht wurden. Einzelne Böen waren so stark, dass wir uns hinsetzen mussten, um nicht weggeblasen zu werden. Das Wetter und die Aussicht blieben aber prächtig und so marschierten wir weiter zum Idodake (1550 m) und runter zur Odake Schutzhütte.

Wir waren dankbar, uns einen Moment in einem windgeschützten Raum ausruhen und aufwärmen zu können. Die Frage war nun, ob wir uns den steilen Aufstieg zum höchsten der drei Vulkane, dem Odake (1584 m), noch antun sollten oder den unteren Weg zurück nehmen sollten. Andere Wanderer meinten, dass der Wind auf der Rückseite des Odake nicht so schlimm sei, deshalb entschieden wir uns für den Weg oben durch. Wir bereuten die Entscheidung nicht, auch hier gab es viele schöne Fotosujets. Zudem hatten wir Wetterglück: Nachdem es den ganzen Tag durch prächtig gewesen war, zogen am Nachmittag Wolken genau dann um den Gipfel auf, als wir schon wieder weiter unten waren.

Nach einem kurzen Stop in der Sennintai Hütte nahmen wir den restlichen Weg in Angriff. Dieser führte durch einen aktiv vulkanischen Talabschnitt ohne Vegetation, dafür mit Schwefelgestank in der Luft und Gestein in allen Farben — ein letzter Höhepunkt unserer Wanderung.

Natürlich waren wir nach unserer Rückkehr sehr froh, unsere müden Glieder im 43-grädigen Schwefelwasser entspannen lassen zu können und von den Onsen-Köchen vorzüglich verpflegt zu werden.

Siehe mehr in Hakkoda Wanderung