Noboribetsu Onsen – Tag 1

Wir mussten am Morgen zuerst unseren "JR East-South Hokkaido Rail Pass"-Gutschein eintauschen. Da das Umtauschbüro erst um 10 Uhr öffnete, konnten wir erst gegen 11 Uhr mit dem "Limited Express Super Hokuto" Zug in gut 2½ Stunden nach Noboribetsu fahren. Von Noboribetsu, das unten an der Küste liegt, brachte uns ein Bus nach Noboribetsu Onsen. Wir hatten im Dai-ich Takimotokan Hotel gebucht, einem der bekanntesten und ältesten Onsen-Hotels in Japan.

Erstaunlicherweise konnten wir sofort einchecken und unser Zimmer beziehen. Dort blieben wir aber nicht lange, sondern machten zuerst einen kleinen Dorfspaziergang zum Tourist Info. Mit einer Karte der lokalen Wanderwege ausgestattet marschierten wir direkt ins Höllental, dem Jigoku-dani. Ein Steg führt mitten in das Tal, sodass man die fantastische, farbenprächtige, dampfende Landschaft aus der Nähe betrachten kann.

Nachdem wir uns satt gesehen hatten, wanderten wir weiter über einen Hügel zum Oyunuma Teich, der die nicht-versiegende Quelle für viele der Bäder in Noboribetsu Onsen ist. Die Oberflächentemperatur ist 50°C, wodurch eine Dampfwolke über dem See liegt, die eine mystische Stimmung erzeugt. Erstaunt waren wir über die Rehe, die wir beobachten konnten und die der Schwefelgeruch in der Gegend nicht zu stören schien.

Zurück im Hotel konnten wir zum ersten Mal das Abendessen geniessen. Das Hotel hat 399 Zimmer, entsprechend viele Gäste und einen riesigen Esssaal mit einem Buffet, das keine Wünsche offen liess. Insbesondere gab es auch viele Desserts in westlichem Stil — dies ist für Japan eher unüblich. Am Nebentisch sassen drei japanische Ladies, die einen grossen Teller mit Dessert gefüllt hatten. Die eine meinte fast entschuldigend zu Aki, es sei ihr Geburtstag…

Nach dem Abendessen war die erste Baderunde angesagt und auch da schlägt das Dai-ich Takimotokan alles, was wir bisher in Onsen gesehen haben. Der Badebereich erstreckt sich über zwei Stockwerke und umfasst sieben verschiedene Bädertypen (mit fünf unterschiedlichen Mineralien, die alle für etwas gut sein sollen), kalte und warme Fussbäder sowie Saunen. Müde, bis auf die Knochen erwärmt und durchmineralisiert legten wir uns zum Schlafen auf unsere Futons. Aki legte immer mindestens zwei davon aufeinander, damit es weniger hart war.

Siehe mehr in Noboribetsu Onsen