Wakkanai

Nach einem weiteren traditionellen Frühstück mit Reis, Fisch und Miso-Suppe fuhren wir mit der 8:45 Fähre zurück nach Wakkanai. Dort verabschiedeten wir uns von Daniela, sie musste nach Tokyo zurückfliegen. Wir hingegen hängten noch einen Tag im Norden an, denn schliesslich gibt es auch in Wakkanai eine Soya-Bus-Tour und da aller guten Dinge drei sind, konnten wir diese natürlich nicht auslassen.

Zuerst deponierten wir unser Gepäck in unserer Unterkunft, dem Hotel Dormy Inn. Gepäck einstellen ist zum Glück immer möglich, auch wenn die Check-In-Zeit in fast jeder Unterkunft erst ab 15 Uhr ist (unabhängig davon, ob allenfalls schon Zimmer bereit wären). Bis zum Start der Bus-Tour machten wir einen kleinen Hafen-Rundgang und schauten uns dabei vor allem den historischen "Breakwater Dome" an – den Hafendamm, der die Stadt vor hohen Wellen schützen sollte.

Die 4¼-stündige, einmal mehr praktisch durchkommentierte Busfahrt führte uns zuerst zum Centennial Tower, einem eher hässlichen Bauwerk aus den 1970er-Jahren, das aber in 70 Metern Höhe einen schönen Rundblick auf die Stadt und Umgebung bietet. Die nächste Station war der Wakkanai Park, wo etliche Monumente auf historische Ereignisse hinweisen. Jetzt wissen wir, dass die Sakhalin-Halbinsel bis Ende des zweiten Weltkriegs zu Japan gehörte und erst dann von der Sowjet-Armee eingenommen wurde. Und dass in Wakkanai die Schlittenhunde für die erste japanische Antarktis-Mission ausgebildet wurden.

Zurück im Bus fuhren wir nach Kap Soya, dem nördlichsten Punkt Japans. Neben den obligaten Fotos beim entsprechenden Denkmal konnten wir auch den nördlichsten Cache Japans suchen und finden. Die letzte Station der Rundfahrt war das Kap Noshappu, wo wir dank zufälligerweise perfektem Timing den Sonnenuntergang bewundern konnten.

Eigentlich war unser Bedarf an nicht-verstandenem Japanisch für den Tag schon gedeckt, aber wir setzten am Abend noch eins drauf und gingen im Kino "Gintama 2" schauen. Wow, war das abstrus! Es stellte sich heraus, dass dies eine Live-Action-Verfilmung eines bekannten Mangas ist, also einer japanischen Comic-Serie. Wir kennen uns da nicht wirklich aus (ich habe bisher nur einen One Piece Band gelesen), aber in Mangas scheint es üblich zu sein, dass Szenen relativ zusammenhangslos aneinander gereiht werden, das heisst verschiedene Erzählstränge wild durcheinander und ohne Kontinuität. So auch in diesem Film… Leider verstanden wir bis am Ende nicht, wer nun eigentlich der Bösewicht war, gefühlt kämpfte fast jeder gegen jeden mindestens einmal.

Sehr müde sanken wir schliesslich spät abends ins Bett…

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