Tōyako Onsen – Tag 1

Wir fuhren mit dem 8:39 Super-Hokuto Zug von Sapporo nach Tōya, da es gemäss Wetterprognose der perfekte Tag für den Besuch des Usu-san war. Zwei Dinge waren bemerkenswert: Erstens fuhr der Zug in der Gegend von Uenae immer noch sehr langsam – die Auswirkungen des Erdbebens waren also noch einen Monat später zu spüren. Zweitens wurden wir plötzlich durch eine deutsche Ansage überrascht. Es stellte sich heraus, dass wir mit einer deutschen Eisenbahn-Liebhaber-Gruppe im selben Zug sassen. Der Gruppenleiter durfte ans Mikrofon und erzählte eine ganze Menge technischer Details zu der Bahnlinie.

So wissen wir jetzt, dass die Bahnen in Hokkaidō auf der Kapspur fahren, einer schmalen Spurweite. Dies erklärt auch, weshalb die Züge bei höherer Geschwindigkeit doch relativ wackelig fahren. Nach gut zwei Stunden kamen wir in Tōya an und mussten nicht lange auf den Bus warten, der uns bis fast vor die Tür unserer Unterkunft in Tōyako Onsen brachte, dem Hotel Hanabi.

Der Usu ist ein Vulkan, der seit 1910 rund alle 30 Jahre ausgebrochen ist, das letzte Mal im Jahr 2000. Wir spazierten vom Hotel dem See entlang zum Busbahnhof und nahmen den nächsten Bus nach Showashinzan zur Talstation der Usuzan Ropeway. Die Luftseilbahn brachte uns in wenigen Minuten in die Gegend des Vulkankraters. Von der Bergstation gelangten wir in wenigen Minuten zum "Usu Crater Observatory", von wo aus wir die prächtige Aussicht zum Krater auf der einen Seite und zum Pazifik auf der anderen Seite genossen.

Wir hatten uns vorgenommen, den Pfad entlang des südlichen Kraterrandes entlang zu wandern, unter anderem auch wegen der Serie von Caches, die dort auf uns warten würde. Von der Aussichtsplattform ging es aber zuerst einmal 600 Treppenstufen nach unten, was uns dann doch kurz zögern liess. Was soll's, dachten wir uns, wir schauen mal, wie weit wir kommen. Schliesslich schafften wir es bis zum Ende des Weges und fanden dabei drei der vier ausgelegten Caches. Bei den Nummern drei und vier suchte Beat relativ lange, während Aki sich schon auf den Rückweg machte. Da der letzte Bus zurück nach Tōyako schon um 16:15 fuhr, wurde die Zeit für den Rückweg knapp. Aki konnte relativ gemütlich zum Crater Observatory zurückwandern, für Beat war es eher ein Joggen inklusive Erklimmen der 600 Stufen in 9 Minuten. Schliesslich hatten wir aber mehr als genug Zeit, um mit der Luftseilbahn runter zu fahren und um zwei weitere Caches zu finden.

Um halb fünf waren wir zurück im Hotel und konnten unser grosses japanisches Zimmer beziehen – als Novum auf dieser Reise mit Futons auf Bettgestellen. Wir genossen bis zur Abenddämmerung den grandiosem Blick auf den See und den dahinter liegenden Yōtei-zan Vulkan. Das Abendessen-Buffet war zwar nicht so riesig wie in Noboribetsu Onsen, aber dennoch ausgezeichnet.

Während der Sommer-Saison wird von Booten auf dem See jeden Abend ein Hanabi (Feuerwerk) abgefeuert, womit auch der Name unseres Hotels erklärt ist. Da wir nicht wussten, von wo aus man es am besten beobachten konnte, spazierten wir ins Ortszentrum zur Bootsanlegestelle. Es stellte sich heraus, dass das Feuerwerk aus vier Teilen bestand, die an unterschiedlichen Stellen entlang des Ufers stattfanden, sodass die Gäste in allen Hotels einen oder mehrere Teile von ihrem Balkon aus bewundern konnten.

Siehe mehr in Usu-san